Ja, Frau Merkel hat die Osterruhe also zurückgenommen, sie hat sich sogar entschuldigt und die Verantwortung übernommen. Aber vergessen wir nicht: Sie hatte die Verantwortung nicht alleine, wie sie sagt, sondern es waren 16 Ministerpräsidenten mit von der Partie. Meinen Respekt, Herr Ministerpräsident Günther, für Ihre selbstkritischen Worte.
Dabei bleibt eine entscheidende Frage bei dem Ganzen unbeantwortet: Wurden die zusätzlichen freien Tage nur deshalb gecancelt, weil sie in der Praxis nicht umsetzbar gewesen wären? Dafür spricht leider alles. Oder gab es etwa ein Einsehen der Kanzlerin darin, dass der bisherige Kampf gegen Corona – dieses Vokabular nutzt sie ja allzu gerne – selbstkritisch überdacht werden müsste. Und dafür spricht leider rein gar nichts!
Es wird also weiter bei einem Mix aus vollkommener Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen und der Zuckerbrot-und-Peitsche-Lockdown-Politik bleiben: Jetzt nochmal ein paar harte Wochen, aber dann… Diese Worte, meine Damen und Herren, können einem nur über die Lippen kommen, wenn man bereit ist, sich selbst und die Bevölkerung weiter zu täuschen:
Ich könnte diese Liste der Selbsttäuschung noch lange fortsetzen – wenn es nicht so traurig wäre. Noch trauriger ist jedoch, dass Sie dieses Theater um des Kaisers neue Kleider hier mitspielen, obwohl sie mit Sicherheit auch wissen, wie schlecht es unseren Kindern, unseren Alten, dem Gastronom nebenan, dem Unternehmer, den jungen Eltern inzwischen geht.
Wenn Ihnen diese Menschen nicht egal sind, dann gebe Sie sich nicht mit einer Entschuldigung der Kanzlerin zufrieden. Sondern fordern Sie diese Landesregierung heute mit mir zu drei schlichten Dingen auf:
Weitere Informationen:
· KN-Artikel (Print) SHZ-Artikel “Günther: Das fühlt sich schlecht an“ vom 24.3.2021