Unser Generalsekretär Christopher Hähne meint: „Eigentlich
hatte ich gehofft, Ostern in Frieden mit meiner Familie verbringen zu können. Karin
Priens vorösterliche Ankündigung (1), Corona-Zwangstests an Schulen
einzuführen, hat dem schon wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht und
ich muss wieder an die virtuelle Schreibfeder. Mir kommt langsam der Verdacht,
dass wir die Corona-Krise am schnellsten hinter uns bringen könnten, wenn uns
die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten einfach sechs Monate in Ruhe
ließen und die Zivilgesellschaft das selber regeln würde. Aller
Wahrscheinlichkeit stünden wir deutlich besser da.
Aber nun, was ist also falsch an den Corona-Zwangstests an
Schulen? Die kurze Antwort wäre: Beinahe alles. Das ist natürlich nicht
ausreichend, also möchte ich ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige
Einwendungen aufführen:
Zunächst einmal ein technischer Einwand: Die verwendeten
Antigentests weisen reale Fehlerquoten (falsche positive Tests), d.h. man würde genau diese fälschlicherweise
als infiziert getesteten Kinder aus dem Schulunterricht entfernen und
stigmatisieren. Welcher ernstzunehmende Pädagoge wäre jemals auf eine solche
Idee gekommen? Gerade jetzt, wo aufgrund des Corona-Home-Schoolings immer mehr
Kinder an psychischen und gesundheitlichen Störungen leiden?
Gegen massive Zwangstests an Schulen spricht auch die nahezu
nicht vorhandene Gefährdung von Kindern durch das Corona-Virus sowie die durch eine
große Anzahl von Studien bestätigte Annahme, dass Schulen keine
Infektionstreiber sind (z.B. 3.).
Zuletzt möchte ich hier noch sehr grundsätzlich einwenden: Die
Kennzahl der Inzidenz, die seit Beginn der Krise die Medien beherrscht und die
als wesentlich zur Bewertung der Lage herangezogen wird, gibt aufgrund des
verwendeten PCR-Tests nur ein äußerst unzureichendes Bild der Situation, sie
ist nur eine Laborziffer. Besser geeignet für eine solche Bewertung wären z.B.
die Belegungszahlen der Intensivstationen und die Meldungen aus dem bewährten
Sentinel-Frühwarnsystem, in Verbindung mit einer Evaluation der durch die
Corona-Maßnahmen verursachten Schäden.
Die massive Ausweitung der Tests wird fast zwangsläufig zu
einer deutlichen Erhöhung der sogenannten Inzidenzen führen, einfach deshalb,
weil schon immer wesentlich mehr Menschen mit dem Virus infiziert waren als wir
in unseren Tests erfasst haben. Die Dunkelziffer der tatsächlich Infizierten
liegt um ein Vielfaches höher (4. und 5.). Und so werden wir uns mit der
massiven Ausweitung der Tests ganz automatisch in das gesellschaftliche Koma
katapultieren: In eine Gesellschaft, die aufgrund des sklavischen Blicks auf
die Kennzahl der positiv Corona-Getesteten immer mehr Nebenwirkungen und
Schäden in Kauf nimmt, die weit über jedes vom Corona-Virus verursachte Maß
hinausgehen.
Das Gesetz zur „Fortgeltung der die epidemische Lage von
nationaler Tragweite“ (6.) ist ein monströser Popanz, der uns nicht aus dieser
Krise hinausführt, sondern diese noch weiter verschärft.
Frau Prien, stoppen Sie die Zwangstest an unseren Schulen
und besinnen Sie sich auf das Wohl unserer Kinder.“
Quellen:
(2(2) https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Corona-Schnelltests-die-Praevalenz-machts-414743.html
(3(3) https://www.aponet.de/artikel/wie-hoch-ist-das-covid-19-risiko-an-schulen-wirklich-23576
(4(4) https://www.swr.de/swr2/wissen/so-hoch-ist-die-dunkelziffer-bei-covid-19-infektionen-100.html
(6(6) https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/265/1926545.pdf